Keine Zeit für Kopf in den Sand

Die Auszählung der Stimmen hat das ergeben, was viele schon lange befürchtet haben. Die AfD ist mit über 20 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft im Bundestag geworden. In Düsseldorf im Wahlkreis Garath ist sie mit knapp 30 Prozent stärkste Partei.
Der Ausgang der Koalitionsverhandlungen ist ungewiss. Auch ungewiss ist, ob eine „große“ Koalition eine weniger rassistische Politik machen würde, als Regierung mit direkter AfD Beteiligung.
Mit Einem mag die AFD haben: Die Union hat in vielen Punkten bei Ihnen als faschistischem Original abgeschrieben. Aber auch die meisten anderen Parteien haben im großen Wettbewerb „Wer macht die Grenzen am dichtesten“ mitgemacht.
In jedem Fall sind die absehbaren Folgen für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte, Queers, Menschen mit Behinderung, Menschen in prekären Lebenslagen und NGOs oder linke Organisationen dramatisch. Weiterer Abbau des ohnehin schwachen Asylrechts, mehr Abschiebungen, Kürzungen bei Sozialleistungen und die Schwächung von Arbeitnehmer:innenrechten sind nur einige erwartbare Folgen.
Aber es gibt auch Bewegung gegen den Rechtsruck. In Folge der Veröffentlichung der Correktiv Recherchen Anfang 2024 gingen bundesweit über eine Millionen Menschen gegen Rassismus und Ausgrenzung auf die Straße. In vielen Städten gründeten sich seitdem neue Bündnisse und Gruppen, um sich gegen Rechts zu organisieren. Die Partei die Linke hat einen sehr erfolgreichen sozialpolitischen Wahlkampf geführt, ohne das Recht auf Asyl in Frage zu stellen.
Wie machen wir als emanzipatorische außerparlamentarische Linke in Düsseldorf weiter? Was kommt auf uns zu? Und wie kann der Kampf gegen Nationalismus, Rassismus und gesellschaftlichen Rückschritt aussehen - auch jenseits von Anti-CDU-Afd-Protesten? Welche Bündnisse und Kompromisse müssen und wollen wir eingehen und an welchen Stellen anpacken?
Über dies und anderes wollen mit Euch diskutieren und dabei Perspektiven und Erfahrungen aus verschieden Spektren miteinander teilen. Angefragt für Perspektiven aus verschiedenen Praxen sind Menschen aus Erinnerungs- und Bildungsarbeit, antifaschistischem Aktivismus aus Sachsen und queerfeministischer Organisation.
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 19:30 Uhr