Streit[klʌb] No 4

Alles super in der Linken?
Finden wir nicht - uns fehlt etwas: die kontroversen Debatten. Das bewusste, konstruktive Streiten über Themen, an die sich niemand mehr ran traut! Aber gerade da wird es doch spannend, weil unbequem. Zum Beispiel, wenn der coolste Mensch in unserem Leben zu diesem einen Thema echt ‘ne unangenehme Meinung hat.
Deshalb wollen wir euch einladen in unseren Streit[klʌb]: der Ort, an dem Streit und hitzige jedoch respektvolle Diskussion auf Augenhöhe willkommen sind. Denn wir finden: Streit ist wichtig und Streit ist gut. Um zu lernen, zu reflektieren und um andere besser zu verstehen. Mühevoll haben wir recherchiert und uns im Paradies der (linken) Einigkeit (*zwinker*) die Themen rausgesucht, zu denen es doch noch keinen Konsens gibt. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen werfen wir ein neues heißes Thema auf die Kaninchenwiese und hoffen, dass wir uns endlich mal wieder (argumentativ) die Zähne ausbeißen können. Die hitzige Debatte wird durch zwei kurze kontroverse Inputs eingeleitet und dann heißt es STREIT!
Natürlich gibt es einiges, das für uns unverhandelbar ist: Rassismus zum Beispiel oder die Existenz einer globalen Pandemie. Für uns ist es auch wichtig, dass trotz erregter Debatte der eigene Redeanteil reflektiert wird. Unsere charmante Moderation wird dies stets im Auge behalten. Vorwissen ist nicht notwendig und es spielt auch keine Rolle wie viel [füge beliebige*n linke*n Theoretiker*in ein] man schon gelesen hat – wir wollen vor allem eure Meinungen, Einschätzungen und Perspektiven hören und gemeinsam mit euch klüger werden.
Und, Bock auf Streit bekommen? Hier kommt unser nächstes Thema:
Wir Linken halten ja bekanntlich meist nicht viel von Strafe, Knast und Polizei.
Weil wir im tiefsten Herzen doch naive Hippies mit dem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen sind? Weil wir glauben, dass nur die schlechten Umstände Menschen schlecht handeln lassen? Oder weil wir wissen, dass „Recht“ und „Ordnung“ die Ungleichheit in der aktuellen Gesellschaft aufrechterhalten soll und diese Attribute nur scheinbare Sicherheit für Wenige bringen?
Auf jeden Fall stellen wir uns das Ganze ganz anders vor! Aber wie?
Während die einen Gulag schreien, fragen sich die anderen, ob man das mit „abolish prisons“ echt durchziehen könnte. Irgendwie, irgendwann. Weil so ganz klar haben wir dann ja doch noch nicht vor Augen was wir mit Faschos machen, mit Vergewaltigern oder Mafia-Bossen. Leuten, denen wir wirklich nicht in der U-Bahn begegnen wollen. Ganz abgesehen von den ganzen Wirtschafts-Verbrecher*innen, deren Schandtaten im aktuellen Justizsystem so gut wie gar keine Berücksichtigung finden… Ein paar Menschen haben in einer befreiten, emanzipierten, gleichberechtigenden Gesellschaft wirklich keinen Platz, oder?
Und was machen wir eigentlich, wenn auch nach der Revolution doch nicht Alles nur Friede, Freunde, veganer Eierkuchen ist?
Du hast ne Meinung oder hättest gerne eine? Komm vorbei!