Demonstration
Für eine rebellische Stadt –
Gegen Wohnungsnot, Ausgrenzung und Prestigeobjekte!
Der Bauboom ist vorbei. Was bleibt sind Brachen, Bauruinen und ein Immobilienmarkt, der die Viertel der Stadt nachhaltig verändert hat. Viele Prestigeobjekte einiger Investor*innen stehen nun halbfertig an Orten, wo früher Wohnraum, Eckladen oder Kulturtreff war. Gleichzeitig steigt die Anzahl der auf der Straße lebenden Menschen in Düsseldorf stetig an und das obwohl tausende Wohnungen aus Spekulationsgründen leerstehen.
Doch auch wer das Glück hat, eine (noch) bezahlbare Wohnung gefunden zu haben, kann keine Ruhe finden. Um irgendwo wohnen und leben zu können, wird alles Geld in die Miete gesteckt. Und wir sind noch nicht am Ende: Während die Heizung aus Kostengründen kalt bleibt, steckt schon die nächste Mieterhöhung im Briefkasten. Weil's halt möglich ist - weil Profit mit Wohnraum der Status Quo ist - und weil aus Mangel an Alternativen jedes noch so letzte Loch gemietet wird, Hauptsache ein Dach über dem Kopf. So ändert sich nichts und es fehlt weiterhin vorne und hinten an bezahlbarem Wohnraum.
Noch schwieriger ist es für Alleinerziehende, von Rassismus- oder Armut-Betroffene, für Menschen mit Behinderungen oder Menschen in prekären Lebenssituationen. Für Sie ist der Wohnungsmarkt die Hölle und Lebensträume zerplatzen an Haustüren und frischem Beton.
Die Frage nach einem Recht auf Stadt endet jedoch nicht an der Wohnungstür: Orte und Plätze, die der Stadtgesellschaft und den Menschen offenstehen sollten, an dem Begegnung, Austausch und kulturelles Leben möglich ist, werden mehr und mehr kommerzialisiert und reglementiert. Geld machen mit allem was geht. Und wer keins hat, der muss eben draußen bleiben oder gehen. Hier gibt es kein Recht auf gar nichts, es sei denn, man kann es sich leisten. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Da wird auch einfach mal der Heinrich-Heine-Platz in der Innenstadt, ohne mit der Wimper zu zucken, verscherbelt. Jetzt soll er aufgemöbelt werden, um die zahlungskräftige Kundschaft des anliegenden Carschhauses zu entzücken. Nur ist auch hier der Investor inzwischen pleite und die Baustelle steht still. Auf dem Heinrich-Heine-Platz wird so schnell erstmal gar nichts gebaut, aufhalten kann man sich dort dafür aber auch nicht mehr. Zynisch wird es dann noch, wenn Freiräume, gemeinwohl-orientierte Projekte und Ateliers von der Stadt kulturell vermarktet werden und sich auf der anderen Seite permanent mit steigenden Kosten und Verdrängung konfrontiert sehen.
Während in der Stadt die kleinen Orte der Kultur nach und nach aussterben, weil ihnen die Räumlichkeiten genommen werden und das Geld für neue nicht reicht - sitzen die Millionen für vermarktbare Aushängeschilder und Leuchtturmprojekte weiterhin locker. Für mindestens 1 Milliarde Euro soll eine komplett neue Oper entstehen, in der Region mit der größten Operndichte Europas, deren Bau ein Stück des Hofgartens verschlucken würde. Das Problem ist vielleicht nicht die Oper als Kulturort an sich, aber hier zeigt sich, welche Priorität öffentliche Investitionen haben: Sie werden nicht für die Interessen und Bedürfnisse von Vielen, sondern für die ohnehin gut betuchten Wenigen ausgegeben. Bundesweit braucht man sich nur als Beispiel die Elbphilharmonie, den Berliner Flughafen und das Bahnprojekt Stuttgart21 anschauen.
Wir haben die Schnauze voll davon! Wir warten nicht darauf, dass auch die letzte Ecke unserer Stadt privatisiert und umzäunt wird. Wir lassen uns nicht einreden, es sei ein Naturgesetz, dass unsere Wohnungen immer teurer werden! Wir geben unsere unkommerziellen Kunst- und Kulturorte nicht einfach auf!
Wir wollen eine Stadt, in der wir alle gut leben können - ohne Ausgrenzung, ohne Verdrängung und ohne Mietabzocke! Und dafür werden wir kämpfen - Bist du dabei?
Pack deine Freund*innen ein und komm mit uns auf die Straße!
Am 30.04.2024 um 18:00 Uhr auf der Kiefernstraße – Heraus für eine rebellische Stadt!
Wir wollen die Veränderung - für Dich, für uns, für die Stadt und für alle!
- Bündnis für eine rebellische Stadt -
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die Demo wurde unterstützt vom AStA der Hochschule Düsseldorf